Kooperationen mit Start-ups boomen. Konzerne versuchen mit Challenges um Start-ups zu buhlen, um mit dem Trend der digitalen Transformation Schritt zu halten und um an Innovationen zu kommen.
A1 ermöglicht beispielsweise mit dem Start-up Campus jungen Unternehmen, sich bei A1 einzunisten. A1 stellt neben dem Raum auch noch notwendiges Know-How zur Verfügung.
Bei der Post Start-up Challenge konnten Enterpreneure pitchen und erhielten Medienvolumen und Mentoring.
Viele Unternehmen versuchen mit Start-ups Zugang zu neuen Technologien zu erhalten und neue Chancen und Märkte zu erkennen und zu erobern. Beispielsweise koordiniert die Wirtschaftskammer Wien die Initiative „Innovation2Company„, wo bereits sieben renommierte Unternehmen ihre Challenges anbieten, darunter Raiffeisen, Verbund, Microsoft, A1, Accor Hotels und die Post. Geboten werden Preisgelder, Dienstleistungen, Mentoring oder Support. Das Konzept ist genial.
Vorteile – Warum mit Start-ups kooperieren …
Unternehmen sind aktuell mit der Digitalisierung einem großem Wandel ausgesetzt.
Einerseits sind die Potentiale für IT-Start-ups extrem hoch, schaut man auf die jungen Burschen und Mädchen, die innerhalb kürzester Zeit millionenschwere Unternehmen herausgestemmt haben (Uber, Shpock, Runtastic …). Es bieten sich viele Chancen, die auch die großen Unternehmen nicht verpassen wollen.
Andererseits herrscht etwas Angst vor der Disruption, dass einem das Business über Nacht von einem Start-up obsolet gemacht wird.
Um proaktiv zu agieren, erfordert es
- Know-How über neue IT-Technologien und Möglichkeiten
- Überblick über neue Entwicklung – was tut sich im und um den Markt?
- Querdenkertum, andere Zugänge, frischen Wind und einen Blick über den Tellerrand
- Rasche Umsetzung und Agilität
Und genau das bietet die Zusammenarbeit mit Start-ups.
- Außerdem sind die Challenges meist sehr werbewirksam und ein nettes PR-Instrument.
- Daneben kann man damit auch zukünftige Wettbewerber rechtzeitig an Bord holen und am Kuchen mitnaschen anstatt gefressen zu werden.
- Und es ist eine Möglichkeitneue Mitarbeiter zu recruitieren.
Darum nehmen Unternehmen viel Zeit und Geld in die Hand, um diese externen Innovationsschmieden zu nutzen. Die Kraft und Macht des eigenen Unternehmens wird mit der Kreativität und dem Spirit der Start-ups zu einer schlagkräftigen Vorhaben kombiniert.
Die Vorteile und Chancen sind riesig!
Aber mal ehrlich … kann man das nicht auch mit den eigenen Mitarbeitern?
Aber haben nicht auch die eigenen Mitarbeiter diese Potentiale?
Haben Mitarbeiter nicht auch Ideen?
Haben Mitarbeiter nicht auch die Motivation und den Wunsch, was Neues voranzutreiben?
Haben Mitarbeiter nicht auch die Kompetenz, Ideen umzusetzen?
Ja, mit Sicherheit! Aber leider zerbröseln ihre Ideen und ihr Engagement oft an den internen Strukturen und der Kultur.
Warum lässt man nicht die eigenen Mitarbeiter so agieren wie Start-ups, indem man ihnen dieselben Ressourcen und Freiräume bietet?
Viele Unternehmen haben die Notwenigkeit erkannt, dass wirklich neue Themen ein geschütztes Umfeld benötigen und geben ihnen es auch. Beispielsweise arbeitet Fronius am vierten Geschäftsfeld. Dazu wurde ein Team gebildet, dass aus dem Tagesgeschäft herausgelöst wird und unter die Eigentümern gesetzt wurde. Nur sie entscheidet über Go und No-Go.
Oder Airbus hat sein Fablab, wo an Prototypen gearbeitet wird. Ein Ziel dahinter ist auch, die Innovationskultur weiter zu entwickeln.
Fazit
Gegen eine Kooperation mit Start-ups ist absolut nichts einzuwenden. Ganz im Gegenteil, denn im Sinne von Open Innovation liefern sie einen wichtigen Zugang zu neuen Ideen, Technologien, Möglichkeiten, Produkten und Märkten. Die Vorteile und Chancen sind extrem hoch. Und ich möchte die Initiativen der oben genannten Unternehmen auch nicht schlecht reden, denn sie zeigen, wie wichtig ihnen Innovation ist.
Doch würde man die Innovationsmanager und Mitarbeiter auch einfach mal so werken lassen, hätte man genauso innovative Ergebnisse. Mitarbeiter sollen bei der Entwicklung und Umsetzung von Ideen dieselben Rahmenbedingungen und Chancen wie die Start-ups in einer Challenge erhalten:
- Commitment
- Aufmerksamkeit
- Ressourcen
- Freiräume
- schnelle Entscheidungen
- wenig Bürokratie
- …
Dann werden auch intern große Innovationen passieren! Stichwort: Ambidextrie.
Und außerdem, wer garantiert, dass eine extern entwickelte Innovation, die dann in den Konzern integriert werden muss, auch erfolgreich ist?
Die richtige Mischung macht es aus!