Radikale Business Innovation (1/4) – Warum Unternehmen neue Geschäftsfelder entwickeln müssen?

By | 30. Mai 2017

Die Digitalisierung ist schon längst nicht mehr nur ein Trend und ist in den meisten Unternehmen schon voll angekommen. Sie ist ein wahrer Innovationstreiber geworden. Sie bietet viele Möglichkeiten und Chancen für Innovation, einerseits lässt sie viele Startups heraussprießen und andererseits hat sie das Potential, ganze Geschäftsmodelle und Prozesse in etablierten Unternehmen zu revolutionieren.

So hat die Digitalisierung die Innovationsbereitschaft extrem angekurbelt, vor allem den Drang nach ganz neuen und radikalen Business Innovationen und neuen Geschäftsfeldern.

In der Vergangenheit setzen Unternehmen vor allem auf inkrementelle Innovationen. Die bestehenden Geschäftsfelder waren erfolgreich, also warum auf neue setzen. Man fokussierte sich auf die aktuellen Kunden und daher war die Awareness für radikale Innovationen nicht wirklich gegeben. Außerdem war die zu riskant und unsicher. Doch heute sieht das Bild ganz anders aus – viele Unternehmen gieren sichtlich nach radikalen Geschäftsinnovation außerhalb des Kerngeschäftes. Das zeigt sich an den hausinternen Inkubatoren, Acceleratoren, Corporate Ventures, Startups …, die von Großunternehmen gegründet werden, um ganz neue Innovationen zu erkunden.

Um diese radikal neuen Geschäftsfelder geht es nun in dieser Artikelreihe „Radikale Business Innovation“.

Was ist eine radikale Business Innovation?

Eine radikale Business Innovation ist eine radikale Innovation, die ein neues Geschäftsfeld schafft, gekennzeichnet durch:

  • Hoher Innovationsgrad – neu für den Markt oder neu für die Welt.
  • Wesentliche Veränderung des Marktes oder Begründung eines neuen Marktes.
  • Setzen von neuen Trends oder Standards.
  • Meist auf Basis einer neuen Technologie und/oder eines neuen Geschäftsmodells.

Für Unternehmen bedeutet eine radikale Business Innovation ein neues Geschäftsfeld. Per Definition ist ein Geschäftsfeld, auch strategische Geschäftseinheit genannt, ein Betätigungsfeld für ein Unternehmen, das sich aus einer Kombination aus Produkt und Markt ergibt.

Die Produkt-Markt-Matrix nach Ansoff bringt den Komplex bestens auf den Punkt. Sie ist ein strategisches Werkzeug, um Wachstumsstrategien zu entwickeln:

  • Marketing zur Steigerung von Marktanteilen = Marktdurchdringung.
  • Neue geografische Märkte, Variationen um neue Märkte zu erschließen = Marktentwicklung.
  • Erweiterung des Leistungsspektrum, neue und verbesserte Generationen = Produktentwicklung.
  • Neue Produkte für neue Märkte = Diversifikation.

Neue Produkte für neue Märkte sind neue Geschäftsfelder. Das ist das Ziel, wohin man mit radikaler Business Innovation will.

Warum sich Unternehmen mit neuen Geschäftsfeldern beschäftigen müssen?

Wie schon beschrieben, haben sich die Innovationsbereitschaft und damit die Innovationsgeschwindigkeit drastisch gesteigert. Viele Unternehmen und vor allem auch Startups haben sich die disruptive Innovation auf die Tagesordnung gesetzt. Und damit steigt für jede Organisation das Risiko der Kannibalisierung ihres bis dato erfolgreichen Geschäftes.

Bis heute war die radikale Business Innovation bei vielen Unternehmen nicht im strategischen Fokus. Alle Ressourcen wurden in der Ausschöpfung der vorhandenen Potentiale und Märkte investiert. Außerdem, wer möchte sich schon sein eigenes erfolgreiches Geschäft kaputt machen?

Doch heute sind die Vorzeichen andere, der Wandel ist ein Herausforderung und Bedrohung, aber auch eine Mega-Chance. Um sich langfristig die Existenz zu sichern, müssen Unternehmen auch neue Weg gehen und neue Chancen aufdecken,

  • um proaktiv den Markt zu gestalten, bevor es jemand anderer auf Kosten des heutigen Geschäftserfolges macht; und
  • um weitere Standbeine zu entwickeln, die langfristig den Erfolg und das Dasein des Unternehmens sichern.

Und es gibt noch einen weiteren Grund, sich mit innovativen Geschäftschancen auseinanderzusetzen: Es macht Spaß! Und es erweitert den Horizont!

Doch leider ist die radikale Innovation, noch dazu wenn sie das Geschäft verändert, nicht so einfach. Sie hat einen starken Feind, nämlich das operative Tagesgeschäft und die Abwehrhaltung gegen Veränderungen. Aber dazu mehr in den folgenden Artikeln, bis bald!

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