Querdenker sind wichtig, aber eigentlich wollen wir sie nicht.

By | 6. August 2015

Alle sprechen davon, wie wertvoll und wichtig Querdenker sind, aber gesucht werden sie nicht wirklich.

Die auf Effizienz optimierten Unternehmen brauchen keine Leute, die immer alles hinterfragen und ändern wollen. Die würden bremsen, darum suchen viele Führungskräfte Leute, die einem ziemlich ähnlich sind und so gut ins Team passen. Man wünscht sich Mitarbeiter, die sich anpassen und schnell Ja sagen. So muss man nicht lange diskutieren und kann schnell vorangehen.

Außerdem lieben wir alle unsere Gewohnheiten und so sind uns die Veränderungen, die uns Querdenker aufs Auge drücken wollen, nicht unbedingt willkommen.

Querdenker werden oft als Querulanten abgestempelt. Wenn man sie mit etwas, wie z.B. ein neues Konzept, konfrontiert, kann man sich garantiert sicher sein, dass sie wieder etwas dagegen haben und besser wissen. Aber das sind tatsächlich nervige, besserwissende Querulanten, die lieber blockieren und bremsen und die man ungern einbindet.

Querdenker aber hingegen wollen immer das Beste rausholen und agieren konstruktiv. Sie

  • denken anders und in andere Richtungen.
  • hinterfragen alles.
  • inspirieren.
  • sind mit dem Ist unzufrieden und
  • provozieren so Innovationen.

Sie sind sehr wertvoll, denn sie sehen Dinge, für die andere blind sind oder die man im Alltag nicht wahrnimmt. Sie motivieren sich und andere, neue Sicht- und Denkweisen anzunehmen. Und das ist eine großartige Quelle der Inspiration und Schöpfung für ein Team.

Wichtig ist, dass sie mit ihrer Art nicht blockieren und einen gemeinsamen Konsens verhindern, sondern inspirieren. Und das liegt auch in den Händen der Führungskräfte, diese Leute richtig im Team einzusetzen und diese Stärken zu verwerten. Vor allem für kreativ-schaffende Bereiche wie Marketing oder Produktentwicklung sind Querdenker sehr wertvoll. Die Homogenität der Teams gilt es aufzubrechen und mit verschiedenen Typen (Querdenker, Kreativ, Umsetzer, Projektmanager …) und Professionelle (z.B. eine Theaterspieler ins Marketing-Team) zu bestücken.

be different querdenker kreative innovative

Querdenker sind nicht unbedingt verrückte Exzentriker.
Sie versuchen nur Dinge und somit Chancen zu erkennen, die man nicht sieht.

Querdenken gilt als etwas Besonderes, nahezu elitär. Man ist individuell, hat kreativere Ideen, ist, denkt und tut anders und lässt sich nicht mit der Masse mittreiben. Es gibt Kreativagenturen, die bezeichnen sich als Querdenker und es gibt sogar einen sehr großen, professionellen Club für Querdenker.

Bemerkenswert ist auch, wenn man eine Jobsuche nach Querdenker macht. Auf Monster.de gab es am 1. August satte 49 Jobs für „Querdenker“, interessant welche Jobs das sind.

querdenker-jobs

Und wie erkennt man und findet einen Querdenker?

Ich glaube, dass es eine Eigenschaft ist, die man sich bis zu einem bestimmten Grad, wenn man will, aneignen kann, zum Beispiel mit Tools des lateralen Denkens von De Bono. Doch es ist auch ein Persönlichkeitsmerkmal, das mit viel Offenheit und analytischen Fähigkeiten verbunden ist. Und das können und wollen nicht alle mitbringen.

Auch gut so, sonst wären wir alle gleich und würden nicht vorankommen.

Inspiriert von: Vince Ebert „Querdenker unerwünscht!“ in absatzwirtschaft 4/2015

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