Wie mobilisiert man Mitarbeiter für mehr Innovation? Wie bringt man den Innovationsspirit in die Organisation? Was ist notwendig, dass Innovation kein Lippenbekenntnis bleibt? Dieser 8-Punkte-Plan liefert eine ausgezeichnete Antwort basierend auf umfangreichen Erfahrungen und Analysen in Unternehmen von Frank Schwab.
1. Kreiere ein Mantra
Im ersten Schritt geht es darum, der Innovation und der zugrunde liegenden Firmenkultur einen übergeordneten Sinn zu geben.
Ein gutes Beispiel dafür ist BWM. Bei BMW kauft man kein Auto, sondern „Freude am Fahren“. „Freude am Fahren“ ist gleichzeitig für alle BMW’ler ein perfektes Instrument des Denkens – ein Mantra. Jeder in der Firma weiß, worum es geht. Und Entscheidungen werden im Zweifel immer zugunsten dieses Mantras getroffen.
Ein Mantra sollte eine eingängige Formel für alle Mitarbeiter sein:
- leicht zu verstehen
- leicht zu merken
- leicht wiederzugeben
2. Involviere alle
Um Innovationsgeist in einem Unternehmen zu schaffen ist es wichtig, alle Hierarchien einzubinden. Obwohl es einem nicht gelingen wird, alle Mitarbeiter, Kollegen, Vorgesetzte, Kunden und Partner für die Sache zu gewinnen, ist es doch sehr wichtig, alle Interessensgruppe anzusprechen und ihnen grundsätzlich die Möglichkeit zu geben mitzumachen. Im Rahmen von einzelnen lokal organisierten Innovationstagen, global organisierten Innovation Jam Sessions wie bei IBM oder Kreativitätsworkshops wie bei der Deutschen Bank lassen sich meist viele Mitarbeiter fürs Thema interessieren.
3. Mobilisiere Piraten
Im Verlauf der Ansprache von allen finden sich einzelne Leute, die mit Herzblut das Thema Innovation vorantreiben wollen – man nenne sie einfach Piraten. Piraten finden sich in allen Hierarchieebenen – man muss nur danach fahnden. Sie verbreiten die Nachricht, werden zu Meinungsmachern und treiben Innovationsthemen oft auch inhaltlich voran.
4. Entfessele Kreativität
Sind Piraten und Innovatoren gefunden gilt es ihnen Kreativitätstechniken und Methoden an die Hand zu geben und Rahmenbedingungen zu schaffen, die Kreativität fördern und entfesseln. Alle Menschen wurden kreativ geboren. Jeder kann kreativ sein. Es gilt dies wieder zu fördern und fordern.
Schließlich hilft es, wenn man darüber hinaus einen Raum schafft, der kreatives Arbeiten unterstützt. Schöne Beispiele dafür sind die launchlabs in Berlin und das Umfeld bei Pixar.
5. Ermutige
Erfahrungen zeigen, dass sich Erfolg wie folgt zusammensetzt:
Erfolg = 1% Inspiration + 99% Transpiration
Ein Geistesblitz, danach 5 Jahre Schwitzen und harte Arbeit.
Um Innovationsgeist in einem Unternehmen zu schaffen, ist es wichtig Mitarbeiter zu ermutigen Risiken einzugehen und Fehler nicht zu bestrafen. Fehler sind OK, solange man nicht mehrmals die gleichen begeht. In innovativen Unternehmen wie der amerikanischen Design- und Innovationsberatung IDEO gilt die Regel: „Scheitere schneller um früher erfolgreich zu sein“
6. Gebe Anerkennung
Natürlich müssen sich Risiken und harte Arbeit für die Innovatoren lohnen. Das ist menschlich. Für eine gute Leistung, eine tolle Idee und eine erfolgreiche Innovation ist eine finanzielle Belohnung gut. Doch eine öffentliche Anerkennung vor den Kollegen, beispielsweise im Rahmen von Ideenwettbewerben wie beim Reiseveranstalter TUI oder Innovationstagen wie bei
dem größten indischen IT Anbieter TCS, ist für viele Innovatoren in Unternehmen noch motivierender.
Manchmal sind es auch die kleinen Gesten, die ganz besonders nachhaltig auf Mitarbeiter wirken, wie die Hände schütteln, ein Lob aussprechen oder ein traditioneller Brief der Anerkennung vom Chef, den man Zuhause im Kreise der Familie vorzeigen kann.
7. Feiere Erfolge
Erfolge soll man feiern. Misserfolge auch.
Der langjährige Google-CEO Eric Schmidt traf anlässlich der Bekanntgabe der Einstellung des Wave-Projekts eine bemerkenswerte Aussagen: “Wir probieren Dinge aus. Wir feiern unsere Misserfolge. … Bei uns ist es vollkommen OK, wenn jemand ein schwieriges Projekt in Angriff nimmt, dabei scheitert und die daraus gezogenen Lehren in ein neues Vorhaben einbringt.”
8. Kommuniziere
Insbesondere in globalen Unternehmen spielt die Kommunikation eine entscheidende Rolle. In einer Email zu verkünden: „Ab jetzt sind wir innovativ“ funktioniert nicht. Es nach braucht einen bunten Strauss von Kommunikationsmaßnahmen und Kanälen, um den Innovationsgeist zu transportieren und greifbar zu gestalten. Im Rahmen von Townhalls kann man die persönliche Begegnung aller Interessensgruppen fördern. Im Intranet kann man Tools wie Foren, Blogs und Wikis zur Entwicklung und Dokumentation von Ideen und Innovationen bereitstellen. Und im Mitarbeitermagazin sollten die Unternehmen Ideen, Ideengeber, Innovationen und Innovatoren hervorheben.
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Mit freundlicher Genehmigung von Frank Schwab, XING
Quelle: http://www.nextmind.de/?p=2177
Hallo Maria,
super Zusammenfassung zur Förderung von neuen Ansätzen!
Auch wenn man häufig mit Innovationen zu tun hat, ist es immer wieder wichtig, sich bewusst zu werden, was diese fördern, aber auch verhindern.
BG
Markus