Jeder wünscht sich eine. Sie sieht gut aus, macht beim Management Eindruck und gibt vor allem klare Hinweise, wohin die „Innovationsreise“ gehen soll. Es geht um die Innovationsroadmap. Eigentlich ein einfaches Werkzeug, aber wie kommt man nun in der Praxis zu einer Roadmap?
Was ist eine Roadmap?
Roadmaps, auf Deutsch „Straßenkarte“ oder „Fahrplan“, gibt es viel. Alles was mit einer Strategie, Ziele oder einen Plan zu tun hat und grafisch entlang einer Zeitachse aufbereitet ist, ist eine Roadmap.
TIM Consulting hat mit Fraunhofer IAO die Praxisstudie Roadmapping durchgeführt und ich finde sie extrem genial, weil Roadmapping so ein breites, zum Teil abstraktes Werkzeug ist, dass viele nicht genau wissen, wie man es nun tatsächlich anwenden kann und soll.
Hier gleich die erste Antwort: Die Einsatzbereiche umfassen vor allem die strategische Planung und den Forschungs- und Innovationsbereich.

Quelle: www.tim-consulting.eu & Fraunhofer IAO
Roadmap als Teil der Innovationsstrategie
Die Roadmap ist die Brücke zwischen dem strategischem und dem operativem Innovationsmanagement.
Sie fasst die Suchfelder zusammen und/oder stellt schon konkrete Ziele dar, die bei der Strategiearbeit definiert werden.
- Suchfelder sind die relevanten Themenfelder in Bezug auf Märkte, Produkte, Technologien …, in denen man innovieren möchte und gezielt nach Ideen sucht.
- Ziele sind konkreter, z.B. ein konkretes Produkt oder Technologie.
Die Inhalte der Roadmap, also die Suchfelder und Ziele, sind laut der Studie am häufigsten Produkte, dann folgen Technologien, Projekte, Strategieoptionen, Dienstleistungen, Trends, Prozesse, Komponenten, Märkte und/oder Kompetenzen.
Beispiel einer Roadmap:
Woher kommen die Inhalte der Roadmap?
Die Studie beschäftigt sich auch mit den Informationsquellen für Roadmaps (Mehrfachnennung):
- Marktanalysen (79,9%)
- Kunden (78,3%)
- Konkurrenten (46,4%)
- Hochschulen und F&E (39,1%)
- Gesetzgebung (39,1%)
Weitere Quellen sind Nutzer, Zulieferer, Verbände, Literatur, Berater …
Es wird auch eine Vielzahl an analytischen Methoden zur Informationssammlung angewendet. Hier am Beispiel für Technology Roadmaps:

Quelle: www.tim-consulting.eu & Fraunhofer IAO
Zweck von Innovation Roadmaps
- Kommunikation der relevanten Themen
- Orientierung für alle
- Basis für die Ideensuche und die kurz- und mittelfristige operative Planung
- Brücke zwischen strategischem und operativem Innovationsmanagement
Dabei sollte die Roadmap, wie der gesamte Strategieprozess, ein lebendiges Tool sein. Die Themen sollen kritisch reflektiert und aktualisiert werden:
- neue relevante Themen werden hinzugefügt und
- Themen, die an strategischer Wichtigkeit verloren haben, werden entfernt.
Roadmaps sind eigentlich relativ einfach. Was man aber braucht, ist ein gelebter Strategieprozess. Denn die Roadmap verbindet die Strategie mit dem operativem Innovationsmanagement:
- das strategische Innovationsmanagement „füttert“ die Roadmap mit Suchfeldern und
- die Roadmap lenkt die Ideenfindung, Bewertung, Priorisierung und Auswahl der Innovationsthemen und füttert somit den Innovationsprozess und das Innovationsportfolio.
Also, das Tool „Roadmap“ selbst ist simpel, der Erfolgsfaktor liegt aber im Inhalt – im richtigen „Füttern“. Und ohne dem „davor“ und „danach“ ist auch die schönste Roadmap zwecklos.
Für alle, die mehr erfahren wollen …
Praxisstudie Roadmapping von TIM Consulting Fraunhofer IAO
Details & Download: http://www.tim-consulting.eu/loesungen/technologie-roadmap/
Veranstaltung „Roadmapping in der Praxis“ am 21. April bei Fraunhofer in Stuttgart
Details: https://www.iao.fraunhofer.de/lang-de/veranstaltungen/eventdetail/348