Digitalisierung – Sind die ersten Schritte schon geschafft?

By | 27. März 2018

In diesen Artikel widme ich mich der Digitalisierung, dreht sich doch die ganze Innovationswelt um sie. Sie lesen darin, was aus meiner Sicht der Status ist,  so wie ich ihn wahrnehme, selbst mittendrin in Digitalisierungsinitiativen. Es geht darum, was mir persönlich besonders auffällt und was meine Tipps dazu sind.

Betrachtet man die Google Trends, wie oft nach dem Wort Digitalisierung (ich begrenze mich bewusst auf den deutschsprachigen Raum) gesucht wird, steigt das Interesse nach wie vor. Die Hänger in der Kurve sind vor allem die Weihnachtszeit, logisch, da interessiert sich keiner für Digitalisierung. Aber Tatsache ist, das Thema wird uns noch lange beschäftigen.

Digitalisierung Trends

Obwohl nun das Interesse an der Digitalisierung sehr hoch ist, sehe ich immer noch viele Probleme und Herausforderungen in der Umsetzung und Transformation.

Best Practices von etablierten Industrieunternehmen sind noch schwer zu finden.

Es gibt großartige Beispiele aus der Industrie und dem Handel. Doch irgendwie beobachte ich trotzdem, dass sich die Masse, die mittelständischen, etablierten Industrieunternehmen sich noch sehr schwer tun. Es beschäftigt sich zwar jeder mit Digitalisierung, besucht man aber Kongresse, sind die Erfolgsgeschichten noch sehr rar. Es sei, als bewege man sich nur am Stand.

Die Berater zur Digitalisierung werden immer mehr, die Ahnung weniger.

Warum checken so viele Berater, wie man digitalisiert, Unternehmer aber nicht? Fake. Das Problem ist, dass sich viele Berater einer kurzen Weiterbildung unterziehen und dann behaupten, sie können Digitalisierung beraten. Oder sie besetzen einzelne Themen, z.B. Social Media Marketing, und bezeichnen sich dann als Digitalisierungsexperte. Andere beherrschen wiederum die Technologien, aber haben nicht das Potential damit für Unternehmen neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. Digitalisierung ist weit komplexer und wahre Experten sind demnach rar.

Diese Tatsachen sind sehr gefährlich, da viele Unternehmenslenker den Druck zur Digitalisierung sehen, aber die Ansätze und die Kompetenzen fehlen noch. In solchen Situationen können sie dann schon mal zum Freiwild für die Berater und Anbieter werden.

Gefahr der einseitigen Beschäftigung mit dem Resultat von „nur“ Insellösungen.

Ich beobachte auch, dass sich viele mit einzelnen Technologien „einzeln“ beschäftigen, z.B. Virtual Reality. Doch Digitalisierung ist mehr. Digitalisierung ist etwas, dass man über das Unternehmen stülpt, es sind keine Insellösungen.

Vielleicht helfen folgende Beispiele bei der Auflösung.

2 Beispiele, was Digitalisierung bedeutet!

SUPERMARKTKETTE –> Daten zur Optimierung von Prozessen

  • Datensammlung: Abverkäufe auf Artikel- und Filialbasis, Bestände, Aktionen, Preisveränderungen, externe Einflussfaktoren, z.B. Wetter, Feiertage.
  • Nutzen und Vorteile:
    – tägliche Prognosen
    – Automatische Bestellungen auf Basis von Absatzvorhersagen
    – Bedarfsorientierte Warenbeschaffung
    – Vermeidung von Über- und Unterbeständen
    – Berücksichtigung von Unterschieden von Standort zu Standort.

KOMPRESSOREN –> Verkauf von Druckluft statt Kompressoren – neues Geschäftsmodell

  • Verkauf von Druckluft statt Kompressoren, Kompressoren bleiben im Eigentum des Unternehmens, Service Level Agreements gewähren die Verfügbarkeit, Leistung und Qualität. Abgerechnet wird per Festpreis pro m³ Druckluft.
  • Ausstattung mit Sensorik und Sammlung von Daten
  • Nutzen und Vorteile:
    – Fehlermuster und Fehler vorhersagen.
    – Automatische Serviceaufträge, rasch erledigt z.B. die notwendigen Ersatzteile bekannt.
    – Durchführung von Reparaturen in geplanten Zeitfenster.
    – Anlagen werden länger und profitabler betrieben.
    – Vergangenheitsdaten, um neue Produkte noch effizienter zu machen.
    – Daten über die Nutzer für den Vertrieb zu gezielten Betreuung.

Diese beiden Beispiele zeigen sehr plakativ, was Digitalisierung für Unternehmen bedeutet:

DIGITALISIERUNG = Sammlung und Analyse von Daten
    1. Zur Optimierung von Prozessen
    2. Zur Entwicklung von neuen Kundennutzen und somit Geschäftsmodellen

Was sind die Empfehlungen?

1. Bauen Sie Digitalisierungskompetenz auf!

Verlassen Sie sich nicht darauf, was Ihnen Berater erzählen. Setzen Sie nicht einfach was um, dass Sie auch „was“ haben. Sondern bauen Sie mal Kompetenz auf und holen Sie die Organisation ab. Nominieren Sie Digitalisierungsverantwortliche, die mal im ersten Schritt vor allem

  • Kompetenz aufbauen,
  • den Change einleiten und die Organisation abholen und einbinden, und
  • Potentiale sammeln.

2. Denken Sie breit!

Denken Sie nicht in Inseln, Silos oder nur Technologien, z.B. wie können wir Blockchain oder Augmented Reality einsetzen. Digitalisierung muss eine ganzheitliche Lösung sein und als Basis eine Digitalisierungsstrategie haben.

Stellen Sie sich die großen Fragen für das Unternehmensbusiness:

  • Welche Daten können wir wie sammeln?
  • Wie können wir damit unsere Prozesse optimieren oder automatisieren?
  • Wie können wir den Kunden dadurch einen ganz neuen Nutzen bieten?

Erst dann gehen Sie die kleinen Schritte mit der Technologieevaluierung:

  • Wie können wir die verfügbaren Technologien einsetzen, um Prozesse zu optimieren oder den Kundennutzen zu steigern?

Wichtig ist, nicht in Inseln zu denken und immer das Ganze im Blick zu haben. Und vor allem nicht den Nutzen aus den Augen verlieren.

Bei Virtual Reality beobachte ich das aktuell: Leute überlegen sich Anwendungen von VR, die kosten zum Teil eine Lawine im Vergleich zum Nutzen. Am Ende ist es „nur nett“, weil es Leute, die noch keine VR-Erfahrung haben, fasziniert. Und diese Zielgruppe wird immer kleiner. Letztendlich ist der Nutzen nicht wirklich gegeben. Ich kann mir dasselbe auch auf einen Screen ansehen, dabei wird mir nicht übel und ich muss keine verschwitzte Brille tragen, wo ich nicht mitbekomme, was in meinem Umfeld passiert. 

3. Definieren Sie die Digitalisierungsstrategie

Die Digitalisierung braucht ein strategisches Fundament, mit dem man auch den Change in der Organisation einleitet und die Mitarbeiter abholt und begeistert. Also starten Sie parallel mit dem Kompetenzaufbau den Strategieprozess mit allen Facetten des Change Managements auf höchstem Level. Denn immerhin transformieren Sie damit das Unternehmen.

Fazit

Be aware! Take care! 1. Kompetenz. 2. Strategie.

Apropos Kompetenz – das heurige Forum Innovation der Plattform für Innovation in Wien widmet sich dem Schwerpunktthema Digitalisierung mit Impulsen von Siemens, SAP, Raiffeisen, Doka, ÖBB, Volkswagen, GE, Dätwyler, Wien Energie und vielen mehr!

http://www.pfi.or.at/forum-innovation/ 

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