Immer mehr Unternehmen gründen Corporate Inkubatoren und Acceleratoren als eigenständige Organisationen. Dadurch werden zwei ganz klare Ziele verfolgt:
- Schaffung von neuen Geschäftsfeldern
- Radikale Innovationen als Überlebensstrategie
Vor allem die Digitalisierung ist ein starker Innovationstreiber, der die Bereitschaft für komplett neue Themen und somit für radikale Innovationen in Unternehmen extrem erhöht hat. Außerdem musste man (manche schmerzhaft) erkennen, wie schnell disruptive Innovationen entstehen und neue Unternehmen wachsen können. Diese Bedrohungen aber vor allem die Chancen möchte man nicht vermissen und animiert zur Gründung von Innovationsschmieden.
Was sind Acceleratoren, Inkubatoren und Venturing?
Acceleration und Inkubation sind im Startup Jargon gängige Wörter. Bei beidem geht es um die „Unterstützung von Neuem“ mit Wissen, Coaching, Netzwerk, Arbeitsplätze, Ressourcen und Geld.
Inkubatoren geht es vor allem um die Schaffung von neuen Ideen. Analogien sind ein Brutkasten für Ideen und das kleine Pflänzchen, das geschützt werden muss um gedeihen und wachsen zu können.
Bei Acceleratoren geht es stärker um das rapide Wachstum in der Startup-Phase.
Ein weiterer Begriff ist Corporate Venturing, wo Unternehmen Risikokapital für Startups zur Verfügung stellen und im Gegenzug eine Beteiligung erhalten.
Aufgaben und Praktiken der Innovationsschmieden
Unternehmen gründen eigene Innovationseinheiten und schlüpfen in die Rolle eines Inkubators, Accelerators und Venture Capitalist. Das Ziel ist der Zugang zu und die Schaffung von neuen Technologien und radikalen Innovationen als Basis für neue Geschäftsfelder.
Diese vom Tagesgeschäft abgedockten und eigenständigen Gesellschaften haben viele Vorteile:
- Höhere Flexibilität außerhalb der etablierten Strukturen.
- Innovationsautobahn – Schnellere Innovationsgeschwindigkeit da keine „Störung“ vom Tagesgeschäft.
- Abbau von Denk- und Innovationsbarrieren und damit höhere Offenheit und Risikobereitschaft durch den starken Innovationsfokus und die Distanz zum Stammgeschäft.
Während die hauseigene R&D- und Innovationsabteilung im bestehenden Geschäft innoviert, beschäftigen sich die neuen Innovationsschmieden mit komplett neuen Themen außerhalb des klassischem Kerngeschäfts. Die Innovationen entstehen entweder aus eigener Kraft, durch Kooperationen oder Beteiligungen:
Es werden neue Technologien zugekauft oder selbst entwickelt und es wird daraus ein eigenes neues Unternehmen gegründet.
- Technologien und Innovationen werden mit Partnern entwickelt und es entstehen gemeinsame Unternehmen.
- Oder man beteiligt sich an einem Unternehmen oder Startup. Auf der Suche nach Geschäftschancen spielen Startups eine sehr wichtige Rolle als Innovationslieferant.
Beispiele für unternehmensinterne Inkubatoren und Acceleratoren
Beispiele für unternehmensinterne Inkubatoren bzw. Acceleratoren sind die mit 1. Jänner 2017 gegründet Doka Ventures, die sich der Zukunft des Bauens verschrieben hat, oder Fluxunit, der Accelerator von OSRAM.
Weitere Beispiele aus Deutschland finden Sie hier: http://t3n.de/news/inkubatoren-accelerator-startups-deutschland-655475/
„Fluxunit – the OSRAM Accelerator“
Osram hat 2016 Fluxunit als unternehmenseigenen Accelerator gegründet. Die Ziele sind, Osram zum Technologieführer zu pushen und neue Geschäftsmöglichkeiten zu entwickeln.
Die Fokusfelder sind Smart City, Smart Building und Industrial Applications. Gesucht wird nach innovativen Startups aber auch nach Innovationsteams innerhalb Osram, die die Basis für neue Geschäftsmöglichkeiten sind.
Dabei werden Geschäftsmodelle bis zur Marktreife entwickelt und entweder durch Osram oder Fluxunit selbst umgesetzt. Fluxunit arbeitet fachlich eng mit der Innovations- und Strategieabteilung von Osram zusammen.
Wollen Sie mehr erfahren?
Am 21. und 22. Februar findet in München die Fachkonferenz „Start-up Kooperation. Wie Unternehmen von Start-ups profitieren und vice versa“ statt.
Dr. Ulrich Eisele, Geschäftsführer von Fluxunit GmbH, wird dort mit Vortrag „Chancen und Herausforderungen bei der Integration von internen und externen Start-ups“ einen Einblick bieten.
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Details und Anmeldung unter http://www.inknowaction.com/blog/wp-content/uploads/2016/12/START-UP-Kooperation_2017_Rabatt.pdf