Entscheidungshilfe Videomarketing

By | 5. Oktober 2015

Wer heutzutage an Videos denkt, der hat unverzüglich YouTube vor seinem geistigen Auge. Dass Videos mittlerweile auch in zahlreichen verschiedenartigen Kontexten zum Einsatz kommen, ist hingegen weniger augenfällig. Kein Grund sich nicht damit zu beschäftigen.

Vor allem für Unternehmen gewinnen Videos im Bereich des Online Marketings eine zunehmend größere Bedeutung. Der Grund hierfür ist denkbar einfach: Eine stetig wachsende Konkurrenz, eine allgemeine Verdichtung der Zeit in der Gesellschaft sowie eine immer größer werdende Informationsflut, überfordern viele Menschen. Egal wonach man heute im Internet, aber auch im realen Leben sucht, ständig sieht man sich vor eine schier nicht zu bewältigende Optionenvielfalt gestellt. Entscheidungen lauern an jeder Ecke – im Alltag wie im Berufsleben. Dabei haben wir aber oft gar keine angemessenen Entscheidungskriterien zur Hand, um eine möglichst gute Entscheidung zu tätigen, während sowohl unser eigener als auch der soziale Anspruch, uns zu einer größtmöglichen Rationalität förmlich zwingt. Das Gebot lautet hier: Verhalte dich stets so vernünftig und rational wie nur möglich!

Natürlich kann niemand niemals zu hundert Prozent im Vorfeld wissen, ob die getroffene Wahl tatsächlich auch die beste sein wird. Dies ist nämlich das bittere Dilemma dabei: Entscheidungen, die wir prinzipiell rational begründen können müssen, treffen wir „am laufenden Band“, doch erst im Nachhinein sind wir tatsächlich erst in der Lage zu urteilen, inwiefern dies gute Entscheidungen waren oder nicht. Insofern sind unser aller Entscheidungen vor allem eines, nämlich immer – wenn auch mehr oder weniger – zukunftsoffen.

Das Internet suggeriert uns nun, dass zu allen denkbaren Angelegenheiten und zu jeder Tageszeit wir uns die nötigen Entscheidungshilfen ganz leicht aus dem Netz „ziehen“ könnten. Doch jeder, der vor einer neuen Anschaffung schon einmal gründlich recherchiert hat, weiß, wie zeitintensiv und anstrengend dieser Prozess, bei dem wir am Ende oft nicht viel schlauer sind als zuvor, eigentlich ausfallen kann.

Schlecht geschriebene Produktbeschreibungen, gefühlt tausend vollkommen sich wiedersprechende Kommentare und Expertenartikel müssen immerhin bewältigt werden. So verwundert es natürlich nicht, dass viele Menschen sich nach einer Weile einfach überfordert fühlen. Wenn wir bei jeder größeren Entscheidung uns einen dermaßen großen Aufwand aufbürden müssen und ständig mehr Zeit mit der Informationsbeschaffung über Dinge und Angelegenheiten, als mit den Dingen und Angelegenheit selbst verbringen, dann liest man im Endeffekt einfach gar nichts mehr und vertraut womöglich nur noch auf bewährtes Wissen und bewährte Produkte von bewährten Herstellern, sodass die Bereitschaft Neues zu entdecken auf lange Sicht hin sinkt.

Dies ist für junge Unternehmen, die noch niemand kennt und die händeringend Sichtbarkeit herstellen müssen, selbstverständlich nicht förderlich und schon gar nicht hinnehmbar. Als Teilbereich des Online Marketings bietet das Videomarketing an dieser Stelle eine gute Gelegenheit, Inhalte schnell, einfach verständlich, unterhaltsam und zielgruppengerecht zu präsentieren. Als besonders wirksam und beliebt, haben sich dabei die sogenannten Erklärvideos herauskristallisiert. Diese können ganz einfach selbst gedreht oder  – falls die nötige Expertise fehlt – bequem in Auftrag gegeben werden. Die ein- bis dreiminütigen Videos überfordern den potenziellen Kunden nicht, sondern bringen die Quintessenz des Produkts oder des Unternehmens, das seine Philosophie klar und deutlich transportieren will, einfach und strukturiert zur Geltung. Dadurch entpuppen sich die Videos als wahre Entscheidungshilfen inmitten eines undurchdringbaren informationellen Dickichts. Ferner sorgt der Einsatz unterschiedlicher stilistischer Mittel und Instrumente, wie etwa das „Storytelling“, dafür, dass Botschaften beim Kunden kognitiv wie affektiv nachhaltig verankert werden können. Entsprechende Studien und Theorien, wie die kognitive Theorie des multimedialen Lernens, weisen darauf hin, dass multisensorisches Rezipieren, also eine Wahrnehmung von Signalen via mehrere Sinne, sich lernfördernder auswirkt, als die Rezeption via überwiegend einzelne Sinne.

Klar, auch an Erklärvideos kann man sich satt sehen und eine Art Überforderung verspüren. Allerdings kann dieser Einwand genauso gut für alles Mögliche gelten. Fakt ist, dass Videos Inhalte schneller und besser vermitteln, als überlange, komplexe oder völlig unstrukturierte Texte und somit rasche Entscheidungen erleichtern können. Natürlich sollen und müssen auch Texte gelesen werden, so ist es nicht. Die Frage ist letztlich nur, welches Ziel man jeweils verfolgt, also ob man etwa wissenschaftliche Texte verfassen oder lediglich einen neuen Staubsager erwerben will.

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